Mit dem Begriff Ballonbett wird eine Sonderform der Bettdecke bezeichnet, die in der Regel mit Federn und Daunen gefüllt ist.
Üblicherweise sind feder- und daunengefüllte Bettdecken heutzutage abgesteppt. Das bedeutet, die Decke wird in einzelne, meist völlig voneinander abgetrennte Bereiche aufgeteilt, damit die Füllung nicht in seiner Hülle verrutschen kann.
Bei diesen Bettdecken entfällt diese Trennung, so dass die Füllung sich in einer großen, durchgängigen Umhüllung befindet.
Diese Form der Decke kennen viele vielleicht noch aus Omas Zeiten, als feder- und daunengefüllte Decken eigentlich nur als Ballonbett bekannt waren.
Heutzutage sind diese Decken fast völlig bedeutungslos geworden, weil abgesteppte Feder- und Daunendecken sich wegen zahlreicher vermeintlicher Vorzüge am Markt durchgesetzt haben.
Natürlich gibt es auch einige einleuchtende Gründe, die für eine Absteppung sprechen.
So kann die Füllung im abgesteppten Bett nicht verrutschen. Das könnte möglicherweise dazu führen, dass die Federn und Daunen sich im Fußbereich ansammeln und im mittleren Körperbereich könnte die Decke dann eventuell nicht mehr genügend Wärme spenden.
Eine in Einzelzonen aufgeteilte Einziehdecke wird auch in der Regel mit weniger Füllmaterial gefüllt, weil die Federn und Daunen zielgenauer an ihre „Bestimmungsorte“ gebracht werden können.
Dadurch sind solche Einziehdecken in der Regel auch leichter als vergleichbare Ballonbetten.
Bei Ballonbetten kommt üblicherweise auch eine Mischung aus Federn und Daunen zum Einsatz, bei der der Federanteil möglichst nicht allzu gering sein sollte.
Federn von Gänsen besitzen gekrümmte Kiele, welche auf diese Weise viel Volumen erzeugen. Gänsefedern sind allerdings nicht so weich wie Daunen und vor allem viel schwerer.
Dadurch sind diese Decken für gewöhnlich relativ schwer und meistens auch nicht gerade kuschelweich vom Liegeeindruck her.
Aber gerade diese Eigenschaften werden von vielen Menschen sehr gemocht. Manche Schläfer haben durch das höhere Gewicht ein ausgeprägtes Gefühl der Geborgenheit, das sie vielleicht auch noch aus Kinderzeiten schätzen.
Neben dem Gefühl, etwas auf sich liegen haben zu müssen und sich nicht durch eine allzu leichte Daunendecke fast ungeschützt zu fühlen, spielt auch das mangelnde Vertrauen in die wärmenden Eigenschaften einer gesteppten Decke eine Rolle.
In einem Ballonbett mit einer Halbdaune sind im Standardmaß 135 x 200 cm immerhin um die 2500 Gramm verfüllt! Und der stark fröstelnde Schläfer traut den fünf Pfund (!!!) Füllung einfach mehr Wärmehaltung zu, als den eventuell mal eben 800 Gramm Daunenfüllung einer gesteppten Einziehdecke.
Ein weiteres Argument für diese Decke ist ihre einfache Reinigungsfähigkeit.
Früher war es gang und gäbe, Federbetten aufarbeiten zu lassen. Die Hülle, die sog. Einschütte, wird dabei aufgetrennt, der Inhalt entnommen. Dann werden die Federn und Daunen entstaubt, gewaschen und bei Bedarf, alte gebrochene Ware aussortiert und gegen neues Material ausgetauscht.
Anschließend kann man die nunmehr frisch gewaschene Füllung wieder in die, in der Regel ebenfalls gewaschene, Hülle einfüllen. Zum Schluss wird zugenäht und das Ballonbett ist frisch gewaschen und wie neu.
Bei der abgesteppten Decke ein teures, meist sinnloses Unterfangen.
Bei Kassettendecken z. B. müsste jede Kammer einzeln aufgetrennt werden, um die Füllware zu entnehmen. Dabei würde der Stoff der Hülle zerstört. Die gewaschenen Federn und Daunen müssten also in eine neue Hülle gefüllt werden. Das macht relativ viel Arbeit und eine aufwändig gesteppte Kassettenhülle ist auch recht teuer.
So kommt es, dass man für eine fachgerechte Aufarbeitung einer Kassettendecke u. U. mehr bezahlen muss, als für die Anschaffung einer neuen Decke. Das lohnt sich nur noch bei sehr wertvollen Daunenfüllungen, die in dieser Qualität in wenigen Daunendecken vorzufinden sind.
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