Als Bettdecken bezeichnet man alle Arten von Decken die für das Einziehen in einen Bettbezug vorgesehen sind.
Das ist natürlich eine sehr allgemeine Beschreibung. Decken unterscheiden sich dabei vor allem in folgenden, wesentlichen Punkten:
Die wesentlichste Aufgabe einer Bettdecke ist es natürlich, den Schläfer während des Schlafs vor dem Auskühlen zu schützen und ein angenehmes Schlafklima zu erzeugen. Dazu muss sie in der Lage sein, Körperwärme weder zu schnell noch zu langsam an die Umgebung abzuleiten.
Weiterhin sollte eine Bettdecke auch viel Feuchtigkeit aufnehmen können, wobei sie trotzdem schön trocken und nicht klamm wirken darf. Immerhin scheidet der Mensch bis zu einem halben Liter Schweiß pro Nacht aus und dieser gelangt zu einem großen Teil in die Decke.
Zudem sollten Bettdecken schön anschmiegsam sein und nicht brettig wirken.
Die meisten Menschen schätzen es dabei, wenn die Decke schön leicht ist und nicht zu schwer auf dem Körper liegt. Morpheus’ Arme sollen ja schließlich sanft umschließen und nicht würgen. Es gibt aber auch viele Menschen, die gerne unter einen dicken und schweren Bettdecke liegen. Die Antwort ist das Ballonbett.
Die klassische Füllung von Bettdecken sind noch immer Federn und Daunen.
Daunen sind sehr leicht, weich und besitzen eine hohe Füllkraft. Sie sind hoch elastisch. Selbst wenn man sie sehr stark zusammendrückt, stellen sie sich immer wieder zurück in ihre ursprüngliche Form und Größe.
Bei guten Qualitäten geht das über viele Jahre hinweg und die Bettdecken sind auf diese Weise auch sehr dauerhaltbar. Außerdem können Federn und Daunen viel Feuchtigkeit aufnehmen und sorgen auf diese Weise für ein angenehmes, trockenes Schlafklima.
Zunächst einmal gibt es Neuware oder aufgearbeitete Ware.
Der Begriff Neuware versteht sich von selbst. Hier werden nur Federn und Daunen direkt nach dem Rupf verarbeitet. Zwar wird auch gebrauchte Ware vor einer möglichen Wiederverwendung gewaschen. Dennoch dürfte kein Zweifel bestehen, dass Neuware die hygienischere Alternative ist, zumindest gefühlt.
Aufgearbeitet bedeutet, dass gebrauchte Ware wieder verwendet wird. Natürlich wird diese zunächst einer Reinigung unterzogen. Aber eine Wäsche alleine macht aus alt noch nicht neu.
Im Laufe der Benutzung werden Federn und Daunen nach und nach zerstört. Federchen brechen und Daunen zerreißen. Nach und nach entstehen kleine Bruchstücke. Die Füllung verliert an Volumen und die wärmenden und das Schlafklima regulierenden Eigenschaften lassen nach.
Zwar sollten zumindest diese Bruchstücke vor einer Weiterverwendung aussortiert werden und nur die intakten Bestandteile übrig bleiben. Aber die verbleibenden Federn und Daunen haben ja jetzt trotzdem schon eine ganze Menge „Betriebsstunden“ auf dem Buckel. Natürlich muss dementsprechend von einer deutlich reduzierten Haltbarkeitsdauer im Vergleich zu einer Neuware gerechnet werden.
Ob es sich bei der Füllung einer Daunendecke um Neuware handelt, kann man dem Produktzettel entnehmen, der normalerweise am Rand jeder Decke eingenäht ist.
Nun ist es selbst für Fachleute schwer, per Augenschein, Alt- von Neuware zu unterscheiden. Billigangebote von Feder- und Daunendecken, z. T. aus nichteuropäischer Produktion, können daher schon mal mit einem gewissen Argwohn betrachtet werden. In der Praxis dürften zumindest Beimischungen von Gebrauchtware hier nicht überraschend sein, auch wenn Neue Federn und Daunen drauf steht.
Ähnliches gilt für Federn und Daunen von Enten. Entenfedern besitzen, anders als Gänsefedern, keinen gekrümmten, sondern eine geraden Kiel. Dadurch erzeugen diese Federn ein geringeres Füllvolumen. Entendaunen sind außerdem kleiner als solche von Gänsen. Durch einen geringeren Lufteinschluss wärmen sie daher weniger und man benötigt auch mehr, was das Füllgewicht erhöht.
Durch ihre bessere Eignung sind gute Gänsedaunen natürlich knapper und damit leider auch teurer als Entendaunen.
Da liegt es nahe, durch Beimischungen „nachzuhelfen“, um günstige Preise zu erzielen. Denn auch die Unterscheidung von Gänse- und Entendaunen dürfte einem Laien schwer fallen. Also würde selbst ein Blick ins Innere der Decke nichts nützen.
Auch hier darf man davon ausgehen, dass bei deutschen Herstellern solche betrügerischen Manipulationen, alleine schon aus Kontroll- und Prestigegründen, nicht der Regelfall sein sollten…
Ein weiteres Qualitätsmerkmal der Füllung ergibt sich aus dem Mischungsverhältnis der Federn und Daunen.
Daunen sind besonders für weiche, anschmiegsame Bettdecken geeignet, die zudem auch noch sehr leicht sind und ein angenehmes Schlafklima erzeugen. Leider ist es auch hier, wie bei so vielen anderen Dingen auch: sie sind recht teuer.
Um den Preis im Zaum zu halten, kann man den Daunen Federn beimischen.So sprach man früher z. B. von einer Halbdaune. Damit war gemeint, dass ungefähr je eine Hälfte des Füllvolumens Daunen und Federn waren. Da Federn aber schwerer als Daunen sind, ist der Gewichtsanteil der Federn 85% und der Gewichtsanteil der Daunen lediglich 15%.
Nach den geltenden Bestimmungen müssen feder- und daunenhaltige Bettdecken heute entsprechend der Gewichtsanteile deklariert werden. So kommt es bei Leuten, denen die alten Begriffe Halb- und Dreivierteldaune noch vertraut sind, immer wieder zu Irritationen. Da möchte dann z. B. jemand eine Bettdecke mit einer Dreivierteldaune drin, weil er damit in der Vergangenheit einmal gute Erfahrungen gemacht hatte.
Wenn auf dem angenähten Produktetikett nun steht, 70% Federn und 30% Daunen, ist es gar nicht so einfach zu erklären, dass das wirklich eine Dreivierteldaune ist.
In diesem Artikel wollen wir Ihnen wichtige, aber keine rein
technischen Informationen geben. Wenn Sie Genaueres zu den Vorschriften
der DIN EN 12934 wissen möchten, finden Sie detaillierte Angaben und
Tabellen unter
Daunen - Bestimmungen der Norm DIN EN 12934
Daunen - Füllungen und Gewichte
Im Prinzip ist bei Bettdecken ein höherer Anteil von Daunen ein Zugewinn an Schlafkomfort. Ab 90% Gewichtsanteil Daunen darf von Daunen, bei 100% von reiner Daune gesprochen werden.
Dennoch gibt es auch bei reinen Daunenbetten große Qualitätsunterschiede. Eine Daune kann sehr klein ausfallen, bei Gänsen aus südlicheren Gefilden etwa. Daunen können auch gewonnen werden, bevor sie ausgereift sind. Bei unsachgemäßem Rupf müssen zudem nicht nur die Tiere unnötig leiden, sondern die Daunen werden dabei auch teilweise zerstört.
So kommt es zu für den Verbraucher oft überraschenden Situationen. Da liegt eine Bettdecke vor ihm mit einer als 100% reine Daune deklarierten Füllung. Und eine andere Bettdecke enthält z. B. 80% Daunen und 20% Federn. Und dann ist die Decke mit der reinen Daune auch noch billiger.
„Keine Frage, die kauf ich natürlich. Ist besser und trotzdem billiger. Das Schnäppchen lass ich mir nicht entgehen!“, wird sich mancher Interessent beim Anblick eines entsprechenden Sonderangebotes schon gesagt haben. Und das weniger reißerische Angebot wäre die deutlich bessere Wahl gewesen…
Die Eiderdaune bietet das wohl exzellenteste Schlaferlebnis. Für diese sehr besondere, luxuriöse Form der Decke - der sogenannten Eiderdaunendecke - haben wir einen eigenen Artikel verfasst.
Genau wie bei den Füllqualitäten, geht es auch bei den Stoffhüllen zu, in die die Federn und Daunen eingefüllt sind.
Oft fragen Verbraucher, warum man eigentlich eine hochwertige Stoffhülle benötige, die sehe man doch sowieso nicht. Dass die Füllung etwas taugen solle, na gut, das sehe man ja noch ein. Aber der Stoff, der wird doch sowieso von der Bettwäsche verdeckt…
Stellen Sie sich vor, sie haben eine erstklassige, superfüllige, schön weiche und ganz leichte Daune. Und dann füllen sie diesen Traum von einer Füllung in eine dicke, steife und kratzige Stoffhülle.
Oder umgekehrt. Sie haben eine wunderschön weiche, anschmiegsame Stoffhülle, mit einer verführerischen Satin-Oberfläche. Und dann füllen Sie dort grobkielige Entenfedern hinein, ohne jeglichen Daunenanteil.
Wenn Sie sich das vorstellen, wird Ihnen sicherlich schnell klar, dass bei guten Bettdecken die Qualität der Füllung unbedingt mit der Güte des Stoffes im Einklang stehen sollte. Erst wenn beides fein aufeinander abgestimmt ist, wird das Schlafen zum Traum.
Die Hüllen haben einige anspruchsvolle Aufgaben zu erfüllen.
Sie müssen zunächst einmal dafür sorgen, dass keine Federn oder Daunen nach außen durchdringen. Umgekehrt sollten möglichst wenig Partikel von außen in das Innere der Bettdecken dringen können, wie etwa Hautschuppen. Diese sind nämlich die Nahrung der niedlichen Hausstaubmilbe, welche die Hülle allerdings möglichst auch nicht nach innen lassen sollte.
Trotzdem darf die Hülle nicht zu dicht sein. Sie soll nämlich andererseits auf jeden Fall noch möglichst ungehindert Luft und Feuchtigkeit passieren lassen.
Das optimal geeignete Material für diese Aufgaben ist nach wie vor die Baumwolle.
Für die grobsten Füllungen werden dabei die Hüllen mit den dicksten Baumwollgarnen verwendet. Man nennt sie Einschütten. Sie werden dort eingesetzt, wo die Füllung einen hohen Anteil an Federn hat, besonders, wenn diese dann auch noch groß und unelastisch sind. Hier ist natürlich mit hohen mechanischen Belastungen zu rechnen und die Weichheit muss erst einmal in den Hintergrund treten.
Je weicher die Füllung wird (in der Regel mit steigendem Daunenanteil), aus desto feineren Stoffen müssen die Hüllen sein, damit diese Eigenschaft sich auch wirklich voll entfalten kann.
Diese Hüllen werden dann als Inletts bezeichnet.
Die Unterscheidung zwischen Inlett und Einschütte hängt mit der Anzahl der gewebten Fäden pro Quadratzentimeter Stoff zusammen.
Erstklassige Daunenqualitäten findet man dementsprechend in hochwertigsten Stoffhüllen vor. Diese sind aus ganz dünnen Fäden hochwertiger Baumwolle gewebt, z. B. 130 Fäden pro cm².
Eine weitere Unterscheidung der Stoffhüllen von Bettdecken kann man vornehmen hinsichtlich ihrer Steppform.
Früher waren noch ungesteppte Ausführungen von Stoffhüllen üblich, in die die Füllung hineingefüllt wurde. Das war das so genannte Ballonbett. Es kann heute betrachtet werden als ungesteppte Sonderform der Bettdecke, denn mehr oder weniger aufwändige Steppungen sind inzwischen Standard.
Das gute, alte Ballonbett. Schlafen wie zu Großmutters Zeiten.
Die Hüllen sind heutzutage in einzelne Bereiche eingeteilt, so dass die Daunen und Federn am Verrutschen gehindert werden
und zielgenau dort wirken können, wo sie auch gebraucht werden. Dadurch
wird auch weniger Füllmaterial benötigt und die Bettdecken sind leichter als vergleichbare ungesteppte.
Die gebräuchlichste ist inzwischen die Kassettensteppung (siehe folgende Abbildung). Die Bettdecke ist dann z. B. in 3 mal 4, oder 4 mal 6 einzelne Kassetten untergliedert, in welche die Füllung jeweils nicht verrutschbar eingefüllt ist. Damit keine Kältebrücken entstehen, sind die beiden Stoffbahnen dabei nicht fest aufeinander genäht, sondern sie sind über Stege aus Stoff miteinander verbunden. Diese können unterschiedlich hoch sein.
Bei Steghöhen von 2 cm entstehen verhältnismäßig flache Kassetten, in die entsprechend wenig Füllmaterial hinein passen wird. Die Decke fällt entsprechend dünner aus und wird vielleicht als Sommerdecke ihre Arbeit aufnehmen. Sehr warme Winterdecken werden dementsprechend eine Steghöhe von z. B. 10 cm aufweisen.
Aus all dem kann man sicherlich erahnen, dass eine qualitativ ansprechende Ware natürlich auch ihren Preis hat. Verbraucher reagieren immer wieder erstaunt auf die Information, dass eine hochwertige Hülle alleine deutlich teurer sein kann, als ein einfaches komplettes Daunenbett, Hülle und Füllung inklusive.
Früher war lediglich die Pflege von feder- und daunengefüllten Bettdecken etwas aufwändig. Man musste zur Bettfederreinigung, wo die Hülle aufgetrennt wurde. Die Füllung wurde entstaubt, gebrochene Ware wurde ausgelesen, durch neue ersetzt und dann alles gewaschen. Anschließend kam die Füllung zurück, entweder in die alte Stoffhülle, oder auch eine neue.
Gänse und Enten sind jedoch Wassertiere. Von daher steht auch einer Wäsche entsprechend gefüllter Bettdecken eigentlich nichts im Wege. Allerdings müssen dazu auch die Stoffhüllen, welche die Feder- und Daunenfüllung umhüllen, hierfür geeignet sein. Die Stoffe (Inletts und Einschütten), müssen auch nach der Wäsche noch daunendicht sein. Außerdem sollten die Hüllen möglichst wenig einlaufen.
Da die Inletts und Einschütten in der Regel aus 100% Baumwolle bestehen, müssen sie dazu von den Webereien entsprechend vorbehandelt werden.
Aus diesen Gründen war vor noch nicht allzu vielen Jahren, eine Waschbarkeit dieser Bettdecken noch nicht gegeben. Inzwischen ist die Ausrüstung zur Waschbarkeit bei feder- und daunengefüllten Decken aber zum Standard geworden.
Allerdings ersetzt eine Wäsche nicht vollständig eine Bettfederreinigung. Beim Waschen in der Hülle kann nicht aller Staub, der von den Federn und Daunen gelöst wird nach außen transportiert werden. Auch können gebrochene Federchen nicht durch neue ersetzt werden.
Da aber moderne Stoffhüllen von Daunendecken meist aufwändig gesteppt sind, werden sie beim Entnehmen der Füllung normalerweise zerstört. Die gereinigte Füllung muss also in eine neue Hülle gefüllt werden, welche dann natürlich auch einiges kostet.
Deshalb ist eine wirklich fachgerechte Bettfederreinigung ziemlich teuer und lohnt sich erst bei qualitativ überdurchschnittlich hochwertigen Daunenfüllungen. Ansonsten ist der Neukauf einer gleichwertigen Decke preisgünstiger als eine Reinigung. Deswegen gibt es auch immer weniger echte Bettfederreinigungen.
Dann freut man sich doch, wenn man auf der Pflegeanleitung seiner Bettdecke den Hinweis findet, waschbar bis 60° C …
Neben dem Klassikern, den Feder- und Daunenbetten, gibt es natürlich auch noch andere Füllungen.
Ein Füllmaterial, das immer größere Verbreitung in Bettdecken findet, sind synthetische Fasern.
Synthetische Fasern haben den Vorteil, dass man sie entsprechend der Eigenschaften entwickeln und herstellen kann, die man gerne erzielen möchte. Natürlich geht das nur innerhalb der Kenntnisse, die den Chemikern aktuell zur Verfügung stehen.
So lassen sich einzelne, bestimmte erwünschte Eigenschaften modellieren. Ein Beispiel ist die Pflegeleichtigkeit. Selbst die einfachsten synthetischen Decken sind voll waschbar. Mit wenig Mehraufwand lassen sie sich sogar kochbar ausrüsten, was natürlich in manchen Fällen (Allergien, bei Pflegebedürftigkeit, usw.) von Vorteil sein kann.
Ein anderes Beispiel ist das Gewicht. Synthetische Bettdecken kann man inzwischen sehr leicht herstellen, so dass sie, bei gleicher Wärmeleistung, fast sogar leichter als eine Daunendecke sein können.
Auch preislich ist die Industrie in der Lage, solche Bettdecken herzustellen, die billiger angeboten werden können, als alle natürlichen Materialien.
Es gibt sogar Bettdecken, deren Faserfüllmaterial im Sommer kühlen und im Winter wärmen soll. Solche und ähnliche geradezu wundersamen Produkteigenschaften sollte man allerdings immer mit einer gesunden Portion Skepsis betrachten.
In der Summe ihrer Eigenschaften können Bettdecken mit synthetischer Füllung aber noch immer nicht ganz mit den meisten Naturdecken mithalten. Das wunderbare Schlafklima und einzigartige Schlafgefühl, das hochwertige Daunen- und edle Naturhaardecken auszeichnet, bleibt bislang selbst von den besten Synthetikdecken unerreicht.
Eine solche Aussage kann natürlich immer nur subjektiv sein. Sicherlich gibt es auch leidenschaftliche Synthetikdecken-Fans. Aber die Mehrheit der Verbraucher dürfte sich dieser Meinung wohl nach wie vor anschließen...
Ein weiteres gebräuchliches Füllmaterial ist traditioneller Weise die Baumwolle.
Baumwolle ist hautsympathisch und zeichnet sich aus durch eine hohe Elastizität, sowie eine lange Haltbarkeit. Baumwolle kann auch viel Feuchtigkeit aufnehmen und ist sehr pflegeleicht. Außerdem sind gute Baumwolldecken in moderaten Preislagen zu bekommen. Baumwolle verfügt über eine bestenfalls mittlere Wärmespeicherung und wird deswegen meistens in Sommerdecken eingesetzt.
Ein eigentlich sehr gut geeignetes Füllmaterial für Bettdecken ist die Schafschurwolle. Sie kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen ohne klamm zu werden. Dadurch schafft sie einen Ausgleich über eine relativ hohe Temperaturspanne. Das Material hat außerdem eine bemerkenswerte Selbstreinigungskraft.
Schurwolle ist allerdings nicht ganz so weich wie einige andere Naturmaterialien. Auch eine Waschbarkeit ist nur sehr eingeschränkt gegeben.
Seide wird vorwiegend als Füllmaterial in Sommerdecken verwendet. Das Material leitet Wärme schnell ab und ist deswegen eher kühlend.
Im Bereich der Seide sind besonders starke Qualitätsunterschiede auszumachen. Der eigentlich wohlklingende Name Wildseide suggeriert ein besonders exklusives Produkt. Dabei sind die Garne der Wildseide eigentlich schon zerstört, weil sie nach dem Schlüpfen des Seidenspinners (ein Schmetterling) geerntet werden, nachdem der Kokon von der Raupe schon arg zerzaust wurde.
Wenn das Material nicht einmal entbastet wurde, ist dann oft eigentlich fast eher Abfall in der Decke als edles Füllgut.
Ein mit ungebrochener, echter Seide gefülltes Bett liegt sich dann allerdings sehr leicht, geschmeidig und kühlend frisch. Allerdings hat es dann auch wieder seinen Preis.
Leider sollte man auch Seidendecken nicht waschen.
Weitere Füllungen sind Edelhaare, wie Kamelhaar und Cashmere.
Kamelhaar ist ein hochanschmiegsames Füllmaterial, das auch über eine große Temperaturspanne hinweg ausgleichend wirkt. Kein Wunder, denn genau diese Aufgabe erfüllen die Kamelhaare ja auch bei ihren Spendern in der Wüste. Dort sind Kamele niedrigen Nacht- und hohen Tagtemperaturen ausgesetzt.
Cashmere stammt von der gleichnamigen Ziege und ist das wohl feinste und wertvollste Edelhaar. Es ist durch seine extrem feine Struktur hoch anschmiegsam und besonders weich. Es ist sehr hautsympathisch und besitzt ein fast schon sinnliches Flair.
Bei echten Edelhaar-Bettdecken empfiehlt sich leider auch keine Wäsche. Außerdem gilt, je exotischer, desto teurer. Was schon bei den anderen Qualitäten angeraten ist gilt bei Edelhaaren ganz besonders:
Von allzu verführerischen so genannten Schnäppchen kann nur abgeraten werden!
Alle angesprochenen Bettdecken werden natürlich in sämtlichen üblichen Maßen angeboten:
Einige Tipps, welche Größe für wen am besten geeignet ist, finden Sie unter unseren Artikeln zur jeweiligen Bettwäschegröße:
Bettwäsche 135x200
Bettwäsche 155x220
Bettwäsche 200x200
Bettwäsche 200x220
Unabhängig von den verwendeten Füllmaterialien, werden die meisten Bettdecken in verschiedenen Dicken für den Einsatz passend zu allen Jahreszeiten angeboten.
Dieses kann auf verschiedene Art und Weise erreicht werden.
Mehr Füllmenge oder ein höheres Füllgewicht erhöhen naheliegender Weise das Wärmevermögen einer Bettdecke.
So gibt es beispielsweise eine Daunendecke des gleichen Modells mit 500 Gramm Füllgewicht für den Sommer, 700 Gramm für Frühjahr und Herbst und 900 Gramm für den Winter.
Neben der Maßnahme, das Füllgewicht zu steigern, sind mehrlagige Bettdecken eine gute Lösung, um die Wärme zu steigern. Diese Lösung wird in erster Linie bei Bettdecken mit Faser-, Schurwoll- und Edelhaarfüllungen angewandt. Weniger bei Baumwoll- und Seidendecken, weil diese Materialien ohnehin wegen ihrer kühleren Wirkung eher für Sommer- als für Winterdecken infrage kommen.
Im Prinzip kann man sich das so vorstellen, dass zwei Decken übereinandergelegt und entlang des Randes ringsum miteinander vernäht werden. Dadurch wird zwischen den beiden Lagen eine Luftschicht eingeschlossen. Da Luft ein guter Isolator ist, wird die von der Decke erzeugte Wärme stark erhöht. Und zwar stärker, als dies nur mit einer einlagigen Decke mit dem gleichen Materialgewicht der Fall wäre.
Durch diese Maßnahme kann eine leichtere Decke mit dem gleichen Füllmaterial trotzdem wärmer sein. Dies erhöht den Schlafkomfort natürlich wesentlich. Eine solche Decke ist gemeint, wenn von einer so genannten Duo-Einziehdecke die Rede ist.
Da dies so gut funktioniert, gibt es sogar Decken mit drei Lagen, die dann entsprechend Trio-Einziehdecke genannt wird. Manche Hersteller lassen sich auch eigene Namen dafür einfallen, denen Sie aber mit diesem Hintergrundwissen ausgestattet jetzt sicherlich entnehmen können, um was es geht.
Soll eine Decke dann ganz besonders warm werden, bietet sich natürlich eine Kombination aus mehrlagiger Ausführung plus Erhöhung des Füllgewichts an.
Eine weitere am Markt befindliche Art von Bettdecken ist die so genannte Vierjahreszeiten-Einziehdecke.
Diese besteht aus zwei kompletten Decken, die nicht zusammengenäht, sondern derart zusammengefügt sind, dass man jede Decke auch einzeln, unabhängig voneinander benutzen kann. Meistens kommen hierbei unterschiedlich konstruierte Druckknopfsysteme zum Einsatz, manchmal auch Klettverschlüsse.
Auf jeden Fall muss die Lösung natürlich dauerhaft und waschbar sein. Auch sollte der Schlafkomfort nicht z. B. durch harte Knöpfe beeinträchtigt werden.
Meist ist eine der beiden Decken etwas dünner, so dass man sie alleine als Sommerdecke benutzen kann. Die andere, etwas dickere ist so gefüllt, dass sie gut im Frühjahr oder Herbst ihren Dienst verrichten kann. In der kalten Jahreszeit fügt man beide Decken zusammen, so dass dann eine warme Winterdecke daraus wird.
Diese Lösung klingt natürlich verlockend, weil man damit mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen glaubt. Anders als bei der oben beschriebenen Duo-Decke handelt es sich aber nicht nur um zwei Lagen des Materials, die hier zusammengefügt werden, sondern um zwei komplette Bettdecken. Das bedeutet, dass hier auch vier statt zwei Stoffbahnen vorliegen.
Einen Vorteil hat diese Konstruktion bei der Pflege. Während eine dicke Decke oft nicht in eine 5kg-Haushaltswaschmaschine hinein passt, sollte das mit den wesentlich dünneren Einzeldecken in vielen Fällen gelingen.
Andererseits, je mehr Stoffbahnen vorliegen, desto weniger anschmiegsam wird eine Bettdecke.
Deswegen ist aus fachmännischer Sicht einer eigenen Decke für jeden Wärmebedarf eindeutig der Vorzug zu geben, weil der Schlafkomfort im zusammengeknöpften Zustand doch recht erheblich eingeschränkt ist.
Leider nimmt die Anzahl der Menschen, die unter Allergien leiden, immer mehr zu.
Allergiker benötigen natürlich eine Bettdecke, die nicht gerade die Allergene enthält, auf die sie empfindlich reagieren. Wenn man ganz genau weiß, gegen welche Substanzen man allergisch ist, stellt die Auswahl einer geeigneten Bettdecke natürlich kein Problem dar.
Obwohl man mit der Füllung nicht in unmittelbaren Kontakt kommt, wird ein Mensch, der allergisch auf Tierhaare reagiert, wohl kaum auf die Idee kommen, sich gerade eine Kamelhaardecke zuzulegen. Häufig berichten Verbraucher, dass sie eine Allergie auf Federn und Daunen haben. Diese spezielle Allergie ist jedoch außerordentlich selten und entpuppt sich dann in Wirklichkeit oft als Hausstaubmilbenallergie.
Die Hausstaubmilbenallergie wiederum ist recht häufig und tritt oft in Kombination auch mit anderen Allergien auf. Hier ist es schwierig eine Empfehlung für oder gegen eine bestimmte Bettdecke auszusprechen. Oft genügt es schon, überhaupt eine neue Decke zu erwerben, egal welche. Es stellt sich dann oft heraus, dass die alte Decke einfach schon uralt war und dementsprechend viele Milben hier schon ihr Zuhause gefunden hatten.
Dabei ist es eigentlich egal, welcher Art die Decke ist. Hausstaubmilben haben da überhaupt keine Vorlieben. Auch in synthetische Bettdecken, die häufig als besonders allergiefreundlich angesehen werden, lagern sich Hautschuppen ab, die jeder Mensch nachts in großen Mengen absondert. Und diese bilden die Nahrung der kleinen Spinnentiere.
Die eigentliche Allergie besteht dann gegen deren Kot. Das bedeutet, dass die Allergene selbst dann in der Decke verbleiben, wenn es gelungen sein sollte, den Plagegeistern den Garaus zu machen.
Das ist aber gar nicht einfach. Nur Temperaturen von 60° C über einen Zeitraum von 60 Minuten aufrecht erhalten, oder von 10 Minuten mit 90° C, könnten das schaffen. Nur einer schafft das leider nicht. Und das ist die Haushaltswaschmaschine.
Die beste Maßnahme dagegen ist, die Milben daran zu hindern, überhaupt erst in die Decke hinein zu gelangen.
Bei ernsten allergiebedingten gesundheitlichen Störungen empfiehlt sich dann auf jeden Fall die Verwendung so genannter Encasings. Das sind milbendichte Bezüge, die auf die Decke, aber konsequenterweise natürlich auch auf Kissen und Matratze aufgezogen werden.
Wirklich funktionsfähige Encasings müssen milbendicht sein und trotzdem noch ausreichend Luft und Feuchtigkeit durchlassen, damit das Schlafklima nicht darunter leidet.
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