Was ist ein Topper eigentlich? In welchen Fällen benötigt man einen?
Was der Experte dazu sagt...

Im Prinzip ist ein Topper nichts anderes als eine dünne Matratze, die auf Ihre bestehende Matratze aufgelegt wird.

Wir nennen Sie darum in diesem Artikel oft einfach "Auflage".

Ebenso wie bei Matratzen, gibt es auch bei Auflagen eine große Menge an verschiedenen Materialien und technischen Ausführungen.

Im weiteren soll hier immer der eigenständige Topper besprochen werden, nicht die auf ein Boxspringsystem abgestimmte Auflage, die sich ebenso nennt. Wer sich für letztere Boxspring-Auflage interessiert, der wird in unserem Boxspringbett-Artikel fündig.

Wir behandeln in diesem Artikel die Gründe, die für solche Auflagen sprechen, die Unterschiede (Material, Bezug, Höhe, Härte, Waschbarkeit, einzeln oder durchgehend, etc), sowie die Preislagen, mit denen man für die Wunsch-Qualität rechnen muss.

Wozu eine Auflage für die Matratze?

Auflagen werden hauptsächlich aus den folgenden Gründen eingesetzt:

  • Den Liegekomfort verbessern
  • Matratze "aufbessern"
  • Schonung der Matratze
  • Erhöhung der Liegefläche


Wir wollen uns diese Punkte im Folgengen einmal genauer ansehen.

Vermutlich finden auch Sie hier manch ein Verbesserungs-Potential für Ihre Schlafstätte, an das sie vorher noch gar nie gedacht haben.


Verbesserung des Liegekomforts

Wer schon eine gute Matratze besitzt, auf der er gut liegt, kann mit einer guten, geeigneten Auflage eventuell noch ein paar Prozente zusätzlichen Schlafkomfort herauskitzeln.


Eine Matratze, auf der man aus unterschiedlichen Gründen nicht (oder nicht mehr) gut liegen kann, aufbessern

Meist soll durch eine Auflage auf eine Matratze eine rückengerechte Lagerung wieder hergestellt werden.

Das ist ein aus meiner Erfahrung und aus meiner Praxis als Inhaber und Fachberater eines Bettenhauses ein sehr häufiger Grund, warum Kunden nach solch einer Auflage für Ihre Matratze fragen.

In manchen Fällen kann ich mit der Auswahl eines geeignetes Toppers tatsächlich fast kleine Wunder bewirken. Dann kann ein Kunde, der zuvor schon fast verzweifelte, weil er mit seiner Matratze einen Fehlkauf getan hat, plötzlich doch wunderbar liegen.

Dies ist dann der Fall, wenn die vorhandene Matratze einfach zu hart gewählt wurde, oder auch wenn sich mit zunehmendem Alter Schmerzen einstellen, an druckempfindlichen Stellen wie z. B. im Schulter-, oder Beckenbereich.

Eine gute Auflage kann dann unter optimalen Umständen die verfahrene Situation wirklich retten und die ungeliebte Matratze plötzlich in ein Schlafparadies verwandeln.

Auch als Dekubitusprophylaxe kann eine Auflage hier hervorragende Dienste leisten. Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen bettlägerig sind, können mit einem guter Auflage wirksam vor dem gefürchteten Wundliegen geschützt werden. Im Einzelfall sei hier jedoch dringend zur Rücksprache mit einem Arzt geraten.

Voraussetzung ist, dass die vorhandene Matratze voll funktionsfähig ist. Bei einer neuen Matratze sollte man davon ausgehen dürfen. Auch bei gut erhaltenen älteren Matratzen ist dies durchaus eine gute Sache.


Das geht schlecht:

Allerdings ist bei einer älteren Matratze zu prüfen, ob sich nicht schon Liegemulden gebildet haben, oder Stellen, wo die Matratze zwar noch keine Kuhle aufweist, dafür aber Liegezonen, an denen das Material bereits ermüdet ist.

Dies ist oft im Beckenbereich der Fall, weil in dieser Region einfach das meiste Körpergewicht zu liegen kommt und hier die Belastung der Matratze am größten ist.

Sind solche Verschleißerscheinungen an der Matratze nämlich erst vorhanden, so kommt man leider zum zweiten Fall:

Hier kann ich meinen Kunden vom Kauf eines Toppers eigentlich nur abraten. Auch die beste Auflage vermag nicht eine Kuhle in der Matratze, oder verschlissene, weil zu weich gewordene Liegezonen, auszumerzen.

Hier ist es ökonomischer und sinnvoller, das Geld für eine Auflage lieber aufzusparen und gleich in den Kauf einer neuen Matratze zu investieren.


Klares Jein:

Von manchen Händlern und Beratern werden Matratzen-Auflagen auch geraten, um eine zu weiche Matratze fester zu machen.

Theoretisch könnte ja die Liegeschicht der Matratze als zu weich empfunden werden und dann wählt man halt eine Auflage mit einem festen Material – und schon liegt man fester.

Nun, an der Oberfläche kann man bei einer besonders softig ausgelegten Matratze so den Liegeeidruck an der direkten Kontaktfläche des Körpers mit der Matratze durchaus härter gestalten.

Zu berücksichtigen ist aber, dass der Grundcharakter der Matratze hierbei dennoch erhalten bleibt. Liegt z. B. das Becken zu tief in der Matratze, so wird auch eine härtere Auflage diese Fehllage des Körpers nicht korrigieren können.

Also, ein klares Jein! Ist die Matratze insgesamt zu weich, wird auch ein fester Topper hier keine Verbesserung bringen, eher das Gegenteil.

Ist nur die Oberfläche zu weich, wobei der Körper insgesamt aber gut gelagert ist, so kann eine feste Auflage unter Umständen hier Positives bewirken.

In der Praxis sind solche Fälle aber eher selten.


Schonung der Matratze und Vereinfachung der Waschbarkeit (Hygiene)

Natürlich schont eine Auflage auch die Matratze.

Aber wenn es nur darum geht, gibt es hier preisgünstigere Möglichkeiten, wie z. B. Schonbezüge aus Molton (Baumwolle), synthetische Schonbezüge, usw.

Eventuell könnte man hierzu auch Unterbetten nutzen, deren Hauptaufgabe meist darin besteht, eine eventuell als zu kühl empfundene Matratze wärmer zu machen.

Ein Unterbett ist schon etwas dicker als ein reiner Matratzenschoner, aber nicht so dick wie eine Matratzen-Auflage. Dicke Unterbetten haben auch schon einen leichten Einfluss auf den Liegekomfort einer Matratze. Insofern nehmen diese eine Zwischenstellung ein, zwischen reinem Schoner und Auflage.

Auch kann man den Bezug einer Matratzen-Auflage einfacher abziehen und waschen als den Bezug der ganzen Matratze (sofern das überhaupt möglich ist).

Aber ebenso reicht hier eigentlich auch ein einfacher Schoner, wenn es um die Vereinfachung der regelmäßigen Waschbarkeit geht.

Bei der Schonung der Matratze und der Vereinfachung der Pflege gilt, wie bei so vielen anderen Dingen also auch hier:

„Soviel Aufwand betreiben wie nötig - und sowenig wie möglich.“ Das ist auf jeden Fall die preisgünstigste Lösung.


Erhöhung der Liegefläche

Manche Kunden fragen nach einer Auflage, um damit die Höhe ihres Bettes zu steigern.

Dies ist natürlich möglich. Auflagen gibt es ja auch in verschiedenen Höhen. Gängige Höhen sind von ca. 4 bis 8 cm.

Aus Kostengründen sollte man sich aber eine Matratzen-Auflage nicht anschaffen. Hier gibt es einfachere und billigere Möglichkeiten.

Man kann z. B. Holzleisten unter dem Lattenrost unterlegen oder unter die Bettfüße, usw. Das ist ebenso effizient, aber viel billiger.

Aber es gilt: Wenn es keine andere Lösung gibt oder der Preis im Hintergrund steht, dann kann man mit einer Auflage selbstverständlich auch die Betthöhe elegant steigern.

Wer mit dem Liegekomfort seiner Matratze sehr zufrieden ist, sollte aber beachten, dass hiermit stets eine Veränderung des Liegecharakters der Matratze einhergeht.


Sonstige Gründe

Weitere Gründe wie der Versuch, sein vorhandenes klassisches Bett durch einen Topper zum Boxspringbett umzurüsten, eine verschönerte Optik, Matratzenschutz, etc, spielen in der Praxis eine untergeordnete Rolle und sollen hier nicht weiter erörtert werden.


Welche Unterschiede gibt es bei den verschiedenen Modellen?

Ebenso, wie auch bei den Matratzen, gibt es sehr viele verschiedene Ausführungen und Materialien.

Unterschiede des Innenmaterials

Das Innenleben trägt den Körper letztendlich und ist damit im wesentlichen für den Liegeeindruck und Liegekomfort zuständig.


Schaumstoff

Der Klassiker ist die Schaumstoff-Auflage Ihr größter Vorteil ist, dass Schaumstoffe als Rohmaterial recht preisgünstig zur Verfügung stehen und die Topper entsprechend günstig hergestellt werden können.

Sie erreichen eine korrekte Ausrichtung der Wirbelsäule und die Druckentlastung entsprechend wirtschaftlich.

Jedoch gibt es auch hier große Unterschiede:

Die einfachsten sind PUR-Schäume, auch Komfortschäume genannt. Die Preise beginnen hier schon bei z. T. unter 50,- Euro (bezogen auf die Größe 90x200 cm).

Zum Standard werden zunehmend Kaltschäume, die aufgrund eines speziellen Herstellungsverfahrens über einen gesteigerten Liegekomfort, ein verbessertes Schlafklima und eine verlängerte Haltbarkeit verfügen.

Sogenannte HR-Kaltschäume (High Resilient = Hochelastisch) versprechen die größte Punktelastizität, Körperanpassung, Druckentlastung und Langlebigkeit.

Neben der Art des verwendeten Schaumstoffes gibt es noch verarbeitungstechnische Maßnahmen, mit denen die Hersteller das Liegeverhalten aufwerten können,

Entsprechend des erhöhten Material- und Herstellungsaufwandes steigen mit den Qualitäten auch die Preise (Nähere Erklärung siehe weiter unten im Abschnitt "Woher die großen Preisunterschiede?")


Visco

Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich die Visco-Auflagen.

Viscoelastische Schäume reagieren in hohem Maße druckverteilend.

Sie umschließen den Körper nahezu gussformartig und sind von daher gut geeignet, harte Unterlagen weicher werden zu lassen, wobei die Stützfunktion der Unterlage erhalten bleibt.

Das Ergebnis ist eine bessere Durchblutung der besonders druckempfindlichen Körperzonen wie Schulter, Rücken, Hüfte und Arme.

Die Anpassung erfolgt temperaturabhängig und ein wenig zeitlich versetzt. Die Anpassung erfolgt schneller bei höheren Temperaturen. Bei geringeren dauert es länger. Wenn das Material kalt ist, fühlt es sich auch zunächst fester an und wird dann mit zunehmender Temperatur weicher.

Das Material unterscheidet sich daher vom Liegegefühl her deutlich von anderen Auflage-Arten und bedarf einer Eingewöhnungsphase, die manchmal etwas länger ist als bei anderen Modellen.

Viele Schläfer sind begeistert von diesen andersartigen Liegeeigenschaften. Menschen, die eher zu konservativen Entscheidungen neigen, sollten dies auch bei der Wahl des passenden Toppers mit in Ihre Überlegungen einbeziehen.

Da die meisten Auflagen aber durchschnittlich nur zwischen ca. 4 bis 6 cm dick sind, ist dieser „Viscoeffekt“ jedoch geringer als bei Viscomatratzen, wo diese Schicht oft wesentlich dicker ist und so eine stärkere Wirkung entfaltet.

Qualitativ zeigen sich Unterschiede, die hier zu einem großen Teil im Raumgewicht begründet sind (Erklärung des Begriffes weiter unten im Abschnitt - "Woher die großen Preisunterschiede?")


Gelschaum

Ein relativ neu auf dem Markt erschienenes Material ist der sogenannte Gelschaum, auch Gelaxschaum genannt.

Dieser stellt gewissermaßen eine Weiterentwicklung des Viscoschaumes dar.

Die Druck entlastenden Eigenschaften bleiben erhalten. Jedoch geschieht dies weitgehend temperaturunabhängig.

Der bei Viscoschaum gewöhnungsbedürftige Effekt, dass das Material sich nach dem Umdrehen erst etwas zeitverzögert wieder auf die neue Körperposition einstellt, ist hier deutlich vermindert.

Die Oberfläche des Materials weist zudem leicht kühlende Eigenschaften auf und ist insofern auch ein Tipp für Menschen, die zum Schwitzen neigen.

Dem Material diese Eigenschaften zu verleihen, ist jedoch recht aufwändig, was eine Gelschaum-Auflage bei vergleichbarer Qualität preislich über den Visco-Auflagen ansiedelt.


Latex

Klassisch ist ein weiteres Material, der Latex. In letzter Zeit ist dieses Material gegenüber den viel beworbenen Kaltschäumen etwas in den Hintergrund getreten, obwohl es doch zur rückengerechten Körperlagerung hervorragend geeignet ist.

Auch hier gibt es wieder eine große Bandbreite an Qualitäten. Normalerweise verbindet man mit dem Begriff Latex ein hohes Maß an Natürlichkeit. Während Schaumstoffe auf der chemischen Basis von Erdöl hergestellt werden, ist das Grundmaterial beim Latex der natürliche, aus Bäumen gewonnene Kautschuk.

Zu beachten ist aber, ob es sich um 100% Naturkautschuk handelt oder um Mischlatex, welcher synthetische Beimischungen in sehr unterschiedlichen Mengen haben kann, bis hin zu fast synthetischen Latexmischungen.

Dies wiederum hat, im Zusammenspiel mit dem bereits mehrfach beschriebenen Raumgewicht des Materials, großen Einfluss auf den Liegkomfort, die Haltbarkeit und den Preis.


Mit Federkern

Gelegentlich werden sogar Auflagen mit einem Federkern angeboten. Diese Variante spielt aber eine eher untergeordnete Rolle am Markt und soll deswegen hier nicht näher betrachtet werden.

Unterschiede des Bezuges

Die Bedeutung des Bezuges wird oft unterschätzt. Eine häufig bei der Beratung geäußerte Kundenmeinung ist: „Das sieht man ja ohnehin nicht, worauf man da liegt.“

Das stimmt, aber das gleiche könnte man auch bei der Wahl der ganzen Matratze einwenden. Man sieht zwar nicht, worauf man liegt, aber der Körper spürt es sehr deutlich. Besonders über einen längeren Zeitraum.

Der Topper im Zusammenspiel mit seinem Bezug übernimmt dabei großenteils die Funktion, die normalerweise der obersten Schicht einer Matratze (dem Feinpolster) zukommt.

Mit dem Bezug kommt der Körper in unmittelbaren Kontakt, vom Bettlaken jetzt einmal abgesehen.

Hier spielt sich der unmittelbare Einfluss auf die Wärmeregulation, den Feuchtigkeitstransport und damit auf das Bettklima ab.

Hinzu kommen Gesichtspunkte wie ein angenehmes Kontaktgefühl, Vermeidung von Allergien, Pflegeleichtigkeit und Strapazierfähigkeit.


Unterschiede der Höhe

Die erhältlichen Auflagen-Höhen reichen von ca. 4 cm bis ca. 10 cm Höhe. Gebräuchliche Höhen sind 4, 5, 6 und 7 cm.

Wie machen sich diese Unterschiede in der Dicke bemerkbar?

Zum einen ändert sich mit der Dicke der Preis.

Wenn ein verwendetes Material teuer in der Anschaffung ist, so ist es naheliegend, einfach genau daran zu sparen, nach der Regel: Halbe Dicke = halber Materialeinsatz für das Innenleben.

Allerdings darf man nicht vergessen, dass der Einspareffekt geringer ist als von vielen erwartet.

Gerade bei Matratzen-Auflagen macht der Bezug oft mehr als die Hälfte des Gesamtpreises aus – und nicht das Innenmaterial.

Viel wichtiger ist der Einfluss der Höhe auf das Liegeverhalten.

Konzipiert und gedacht ist der Topper eigentlich als Auflage auf eine Matratze, wobei die Kontaktzone des Körpers sich verändert (normalerweise weicher wird), der Grundcharakter (im Wesentlichen die Körperstützfunktion) jedoch erhalten bleibt.

Je flacher eine Auflage ist, desto mehr kommt ihr die Aufgabe zu, die Oberfläche weicher und druckentlastender zu machen und die Charakteristik der Matratze bleibt deutlich spürbar.

Je dicker nun die Auflage ist, desto mehr greift sie in diese Aufteilung ein und beginnt bei zunehmender Dicke immer mehr wie eine eigenständige, zweite Matratze zu wirken.

Unsere Empfehlung ist eine etwas dünnere Auflage von 4 bis 6 cm Dicke, wenn die als zu fest empfundene Oberfläche der Matratze weicher gemacht und eine allgemeine Druckentlastung für den Körper geschaffen werden soll.

Höhere Auflagen von bis zu 8 cm sind eine Option z. B. für Menschen, die überwiegend auf der Seite liegend schlafen und mit ihrer zu harten Matratze stärkere Beschwerden im Bereich der Schulter (oft bei Männern) oder des Beckens (meist bei Frauen) beklagen.

Ob eine Matratze eine orthopädisch passende Grundausrichtung hat, kann man daran erkennen, dass in Seitenlage des Körpers die Wirbelsäule eine möglichst gerade Linie bildet, von den Lendenwirbeln (LWS) bis hoch zur Halswirbelsäule (HWS).

Bei einer zu harten Matratze kann nämlich die Schulter oft nicht tief genug einsinken (Mann), oder das Becken (Frau) und die Wirbelsäule wird an diesen Stellen aus der geraden Linie hinaus nach oben verformt.

Je nach Ausprägung dieser Fehlstellungen kann man dann mit einer Auflage in geeigneter Höhe hier gegensteuern.

Hat ein Mann sehr breite Schultern oder eine Frau ein recht breites Becken, kann die Auflage eventuell auch in einer dickeren Ausführung bis hin zu 8 cm hier hilfreich sein.

Man sollte allerdings auch bedenken, dass niemand die ganze Nacht in der perfekten Seitenlage zubringen wird. In Rückenlage soll aber natürlich auch eine gute Körperunterstützung stattfinden. Hier ist also stets ein Kompromiss anzustreben.

Aus meiner Erfahrung führen Topper in 4 bis 6 cm Höhe meist zu den zufrieden stellendsten Ergebnissen.

Noch dickere Auflagen von z. B. 10 cm Höhe sind auch fast eher dünne eigenständige Matratzen. In dieser Höhe bleibt von den Grundeigenschaften der verwendeten Matratze fast kaum noch etwas wahrnehmbar.

Zu einer Verbesserung der Liegeeigenschaften derselben führt dies jedoch eher nicht. Dafür kann man sie eventuell als Gästematratze oder im Campingbereich als behelfsmäßige Liegegelegenheit nutzen.


Unterschiedliche Härtegrade gibt es auch bei Toppern

Bei der Wahl des geeigneten Härtegrades einer Matratze stellt sich immer wieder die Frage, welcher Härtegrad denn nun der richtige ist. Daraus wird von den Anbietern dieser Matratzen fast schon eine Wissenschaft gemacht.

Zur Beruhigung sei gesagt, dass dies bei Auflagen ein weit weniger großes Problem darstellt. Die meisten Angebote sind dann auch nur in einer Härtegradausführung zu bekommen.

Diese ist dann eben eher weich, mittel oder fest (seltener).

Ein bestimmtes Modell in verschiedenen Härtegraden anzubieten scheint mir auch eher Verwirrung bei den Kunden zu stiften, als eine sinnvolle Entscheidungsoption zu sein.

Der Normalfall ist ja gerade, dass die Auflage die zu feste Matratze weicher machen und eine Druckentlastung für empfindliche Körperpartien herstellen soll.

Da ist die Möglichkeit, eine bestimmte Auflage nicht nur in der weicheren Ausführung zu bekommen (meist mit Härtestufe H1, oder H2 bezeichnet), sondern auch härter (H3), dann doch eher fragwürdig.

Wer die Oberfläche tatsächlich fester haben möchte, der wähle dann halt ein Modell, das in seiner Beschreibung als fest deklariert wird. Siehe hierzu „Wozu eine Auflage für die Matratze?“ am Anfang dieses Artikels.


Mehrzonentechnik

Ähnlich wie bei den unterschiedlichen Härtegraden, hat auch die aus dem Matratzenbereich inzwischen bekannte Mehrzonentechnik, auch bei den Toppern Einzug gehalten.

Dies scheint mir jedoch eher werbetechnische Gründe zu haben.

Bei der geringen Höhe der Auflage ist eine solche Einteilung in verschieden feste Liegezonen (unterschiedlich weich oder fest, wobei insbesondere die Schulter und das Becken rückengerechter einsinken können sollen) so gut wie überhaupt nicht wahrnehmbar und dementsprechend eher auch nicht sinnvoll.

Andererseits schadet es auch in der Praxis nicht, eben, weil es ohnehin im Prinzip keinen Einfluss auf den Liegeeindruck hat.

Die Aufgabe, die Wirbelsäule rückengerecht abzustützen, hat halt die Matratze zu übernehmen und nicht der Topper.

Dieser soll die Oberfläche der Matratze positiv beeinflussen, jedoch nicht ihre Grundstützfunktion verändern.


Einzeln oder durchgehend

Bei Doppelbetten mit zwei getrennten Matratzen stellt sich die Frage, ob auf jede Matratze eine eigene Auflage kommen soll, oder ob man einer durchgehenden Auflage den Vorzug gibt.

Für zwei Einzel-Auflagen spricht, dass Bewegungen nicht auf die andere Seite übertragen werden.

Wenn z. B. eine Leseratte gerne noch eine Weile liest, während der andere schon schläft, können Bewegungen als störend für den anderen empfunden werden. Bei sensiblen Menschen können auch leichte Bewegungen im Schlaf durch den Partner schon empfindlich die Nachtruhe stören.

Auch die Handhabung ist bei zwei Einzel-Auflagen einfacher als bei einem durchgehenden Modell. Eine 180x200 cm große oder gar noch größere Auflage will erstmal aufgezogen und korrekt auf dem Bett platziert werden.

Das Abziehen eines solch großen Bezuges (den besitzen fast alle am Markt angebotenen Modelle) zum Waschen, ist auch wesentlich aufwändiger, als bei zwei einzelnen Modellen. Ein sehr großer Bezug von qualitativ hoher und damit oft auch dicker Qualität, passt auch nicht in jede Haushaltswaschmaschine. 

Für eine durchgehende Auflage spricht, dass die oft als störend empfundene„Besucherritze“ zwischen zwei Matratzen hiermit überbrückt werden kann.

Diese ist dann oft überhaupt nicht mehr spürbar und man kann auch in der Mitte des Bettes dann gut zusammenfinden, oder auch alleine liegen.

Der Preis einer großen durchgehenden Auflage ist bei einem identischen Modell oft auch preisgünstiger, als zwei einzelne Auflagen.

Hier muss jeder für sich entscheiden, was für die jeweiligen Anforderungen von größerer Wichtigkeit ist.


Schutz vor Verrutschen

Ein Topper soll natürlich genau in der richtigen Position auf der Matratze liegen bleiben.

Besonders gilt dies auch bei dem Einsatz von Lattenrosten mit hochstellbaren Kopf- und Fußteilen, insbesondere solche mit motorischer Verstellbarkeit (Motorroste).

Das Verrutschen einer Matratzen-Auflage kann hierbei auf drei wesentliche Arten bewerkstelligt werden:

  • An den vier Ecken sind Gummibänder angebracht, die einfach um die Matratzenecken gespannt werden.
  • Die Bezüge sind mit einer rutschhemmenden Gewebestruktur ausgerüstet.
  • Die Auflagen verfügen über elastische Seitenstege, so dass sie wie ein Spannlaken auf die Matratze gespannt werden können.


Das Verrutschen hängt natürlich stark von den Schlafgewohnheiten der unterschiedlichen Schlaftypen ab.

Es gibt Menschen, die morgens aufwachen, wie sie nachts eingeschlafen sind. Andere sind eher unruhige Schlaftypen. Hier ist der Schutz der Auflage vor Verrutschen natürlich eine anspruchsvollere Aufgabe, die bei der Auswahl des geeigneten Modells dann genauer beachtet werden sollte.

Es gibt auch Zubehörangebote, um das Verrutschen zu verhindern, sogenannte Rutschstopper oder Antirutschmatten.

Diese haben eine Gewebestruktur, die sich sowohl an die Matratze, wie auch an der Auflage anhaften und so das Verrutschen verhindern.


Waschbarkeit

Fast alle erhältlichen Modelle verfügen über einen Bezug, den man mit einem Reißverschluss abnehmen und waschen kann.

Hierbei sollte man einem rundum verlaufenden Reißverschluss den Vorzug geben, vor einem lediglich zweiseitigen, über eine Längs- und eine Querseite verlaufenden Verschluss.

Bei ein Rundumverschluss lässt sich der Bezug in zwei Häften teilen, wesentlich leichter auf- und abziehen und waschen.

Unterschiedlich sind auch die Waschtemperaturen. Für Allergiker gibt es auch Modelle mit kochbarem Bezug.

Natürlich hängt es sehr stark von der Qualität und damit letztendlich vom Preis ab, wie gut der jeweilige Bezug nach dem Waschen seine Passform bewahrt und wie häufig er Waschvorgänge verträgt, ohne zu verschleißen.


Bettlaken / Spannlaken

Bei den Bettlaken für Topper gibt es zwei Möglichkeiten.

Ein Spannlaken für alles:

Man zieht das Spannlaken über die Auflage und zugleich auch über die Matratze gemeinsam.

Dies hat den Vorteil, dass das Laken die Auflage noch zusätzlich vor dem Verrutschen schützt.

Ist die Auflage nicht allzu dick, z. B. 4-5 cm, und auch die Matratze nicht gerade eine allzu Dicke, so genügen hier meist ganz normale handelsübliche Modelle. Auch das ist wieder die berühmte Qualitätsfrage, denn wirklich gute Laken umspannen locker auch Kombinationen von Matratze und Auflage bis 25 cm Gesamthöhe und mehr.

Sehr gut haben sich hier Spannlaken für Wasserbetten bewährt. Diese haben oft einen Elasthananteil, der sie sehr elastisch macht und die dann fast immer gut sitzen.

Separates Spannlaken:

Eine andere Möglichkeit ist ein eigenes Bettlaken für die Auflage.

Diese Laken werden inzwischen auch angeboten und besitzen eine Steghöhe von wenigen Zentimetern, so dass sie nur die Auflage umschließen. Die Matratze behält dann ihr eigenes Spannbetttuch.

Dies räumt z. B. auch optische Gestaltungsmöglichkeiten ein, indem man verschiedenfarbige Laken miteinander kombinieren kann (z. B. Laken für die Matratze schwarz, Laken für die Auflage rot).

Das reine Topper-Spannlaken sollte aber wirklich passgenau sitzen. Ist es z. B. zu stramm, zieht es eventuell die Auflage-Enden nach oben, was natürlich unschön aussieht und ärgerlich ist. Da ist es wieder, das Qualitätsargument!


Woher die großen Preisunterschiede?

Die riesigen Preisunterschiede erklären sich aus den gleichen Gründen, wie bei den Matratzen.

Einmal kann das Innenleben eines Toppers sehr unterschiedliche Materialqualitäten aufweisen. So gibt es absolute Billigschaumstoffe, Latex, Visco- und Gelschäume mit sehr niedrigen Raumgewichten. Das Raumgewicht gibt an, wie viele Kilogramm pro Kubikmeter Material eingesetzt (verschäumt) wurden.

Ein Schaumstoff, der nur 20 kg pro Kubikmeter enthält, benötigt einen wesentlich geringeren Materialeinsatz als ein Schaumstoff mit z. B. 40 kg pro Kubikmeter. Steigert sich das Raumgewicht z. B. auf 60 kg, so enthält der Topper schon dreimal mehr Material als bei 20 kg, was sich natürlich im Preis niederschlägt. Entsprechend verhält es sich auch bei Latex, Visco- und Gelschäumen.

Durch Veränderungen der Stauchhärte, eingebrachte Formschnitte (auch Konturschnitte genannt) für verbesserte Anpassung, oder auch die Aufteilung in verschiedene Liegezonen, kann der Liegekomfort stark beeinflusst werden. Diese Maßnahmen bedeuten technischen Mehraufwand und damit höhere Preise.

Über die Beschaffenheit, Materialauswahl und Qualität des Bezuges kann auch die Atmungsaktivität und damit das Schlafklima des Toppers, in weiten Bereichen sehr einfach und effektiv variiert werden.

Ein einfacher, wenig versteppter Baumwollperkal mit geringer Materialdicke (Grammatur) geht auch und ein einfaches synthetisches Gewebe verrichtet mehr oder weniger seinen Dienst, wenn es darum geht, billige Preise anbieten zu können.

Gerade bei einem Topper, mehr noch als bei einer Matratze, macht ein Bezug von wirklich guter Qualität oft mehr als die Hälfte des ganzen Preises aus.

Ohne sehr einfache Materialien im Inneren des Toppers, sowie bescheidene Qualität des Bezugsstoffes und seiner Verarbeitung, könnte man sonst Angebote von unter 100 Euro und weniger kaum umsetzen.

Die Frage ist, ob die Auflage dann auch wirklich ihren Zweck erfüllt und man das Liegen darauf als Verbesserung oder gar als Genuss empfindet.

Entsprechend große Preisspannen gibt es dementsprechend auch. Bezogen auf die Standardgröße 90x200 cm findet man Preislagen von ca. 40,- bis 300,- Euro. Premium-Topper liegen preislich noch deutlich höher.

Welche Auflage für wen?

Schaumstoff

Diese Auflage ist unsere Empfehlung für den preisbewussten Käufer, der auf Bewährtes zurückgreifen möchte, ohne Experimente, für ein bekanntes, vertrautes Liegegefühl.

Für länger anhaltende Freude am Topper sollte man auf Qualität achten, also Kaltschäumen den Vorzug geben. Billigware führt oft zu Enttäuschungen.

Oft höre ich: „Einen Topper habe ich mir schon gekauft. Diese Dinger bringen gar nichts!“.

Wenn meine Frage nach dem Preis dann klar macht, dass es sich um einen minderwertigen Artikel handelt, ist es gar nicht so einfach, den Kunden davon zu überzeugen, dass ein Topper eine durchaus sehr hilfreiche Anschaffung sein kann. Aber nur, wenn das Teil auch wirklich funktioniert. Und das gibt es halt erst ab einer vernünftigen Qualität.

Visco

Wer besonders unter Druckbeschwerden leidet, die sich durch Schmerzen an Schultern und Becken, besonders in Seitenlage zeigen, findet hier Linderung.

Das Material nimmt die Druckspitzen, es verändert jedoch den Grundcharakter der Matratze recht spürbar. Sie fühlt sich mit Topper dann wesentlich andersartig an. Die Liegefläche fühlt sich wärmer an.

Nach dem Umdrehen des Körpers dauert es ein wenig, bis sich das Material wieder neu eingestellt hat. Dies ist bei dünnen Modellen (4-5 cm) fast kaum spürbar, bei dickeren Modellen jedoch entsprechend stärker. Ein 8 cm dicker Viscotopper besitzt diesen Effekt schon deutlich spürbar.

Gelschaum

Auch hier werden Druckbeschwerden gut gemildert, ähnlich wie bei den Viscotoppern. Die Oberfläche fühlt sich deutlich kühler an, so dass auch stärker schwitzende Menschen hier eine Lösung finden können.

Der verzögerte Rückstelleffekt ist hier, anders als bei der Viscoauflage, nicht gegeben. Der Preis ist bei vergleichbaren Qualitäten höher, als bei Viscotoppern.

Latex

Sind die bisher aufgeführten Topper alle synthetische Produkte, so findet der Naturliebhaber hier den Topper aus Naturmaterialien.

Wem das wichtig ist, der sollte allerdings darauf achten, dass es sich nicht um einen Mischlatex handelt, sondern um Naturlatex. Als Naturlatexausführung sind auch die Liegeeigenschaften für viele Liebhaber noch immer unerreicht.

Ebenso ist ein guter Naturlatextopper sehr lange haltbar und liegt sich nicht durch. Diese Eigenschaften haben jedoch ihren Preis.


Exkurs: Woher stammt der Begriff?

Der Begriff stammt aus dem Englischen, wo er viele verschiedene Bedeutungen hat. Als Substantiv hat der Begriff the top u. a. die Bedeutungen Oberseite, oberstes Ende, oberer Rand, als Verb u. a. die Bedeutungen überragen, krönen, oben liegen...

Eingedeutscht hat sich der Begriff Topper und bezeichnet eine Auflage auf eine Matratze.

Bei Boxspringbetten bildet diese Auflage die oberste Komponente eines fein aufeinander abgestimmten Systems von Box (=Unterkonstruktion), Matratze und Matratzenauflage.

Im Laufe der Zeit verselbständigte sich diese Matratzenauflage und hat sich - losgelöst vom Boxspringsystem-  als Topper auf den verschiedensten Matratzen, aber auch auf Liegen, Schlafsofas, usw., bewährt und stellt inzwischen eine feste Größe im Bettwarensortiment dar.

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